How long is now? Wie sich die Gegenwart für Meditierende ausdehnt
Ich weiß, diese 14 x 12m große Berliner Fassadenkunst wird eher als philosophischer Hinweis auf die Unbeständigkeit der Dinge verstanden. (Mehr darüber ganz unten.)
Aber wusstest du auch, dass man wirklich messen kann, wie lange JETZT ist? Mir erschien der Gedanke, man könne die gegenwärtige Wirklichkeit messen, als viel zu abstrakt. Das kann doch nicht gehen?!
Nun, offenbar geht es doch:
Aufeinander folgende Ereignisse verschmelzen zu dem, was wir als gegenwärtigen Moment erleben.
Eine Studie (auch darüber mehr ganz unten.) hat mit Hilfe einer optischen Täuschung, die Betrachter:innen abwechselnd in zwei Perspektiven erscheint, ermittelt, in welchen Intervallen das Bild wechselt.
Das Ergebnis? Die subjektive Gegenwart währt 3 Sekunden.
Verrückt, oder?
Was die Forscher:innen eigentlich herausfinden wollten, war allerdings, ob sich die Erfahrung der Gegenwart für Übende von Achtsamkeitsmeditation ausdehnt.
Und ja, wenig überraschend:
Die Meditierenden konnten die zwei Perspektiven des Necker-Würfels jeweils länger in der Aufmerksamkeit halten und die Gegenwart damit länger währen lassen.
Das beste zum Schluss: Im Gegensatz zu vielen anderen Studien, ist die Erfahrung der Meditierenden hier auch überschaubar:
Lediglich 5 Jahre Meditationspraxis war das Kriterium für die Teilnehmer:innen der Meditierendengruppe.
Die Studie zum Nachlesen: Sauer, S; Lemke, J.; Wittmann, M; Kohls, N.; Mochty, U; Walach, H.: How long is now for mindfulness meditators? (2012)
Über den Schriftzug: http://filoart.org/how-long-is-now/
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